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Petromax über 100 Jahre Firmengeschichte

Die Gründung und die ersten Jahre

Unter dem Markennamen Petromax werden seit dem Jahr 1910 Starklichtlampen hergestellt.
Die heutige Firma Petromax GmbH vertreibt neben den Starklichtlampen weitere Produkte aus dem Camping- und Outdoorbereich.

Die Petromax-Lampe ist eine Starklichtlampe, bei der Petroleum unter Druck durch einen Vergaser geleitet wird und der dadurch verdampfte Brennstoff in einem Glühstrumpf verbrannt wird, wodurch ein helles Licht entsteht. Damit gehört diese Lampe zu den Petroleumlampen.

Die Lampe wurde 1910 von dem Berliner Kommerzienrat Max Graetz bei Ehrich & Graetz entwickelt. Da Max Graetz von seinen Berliner Freunden „Petroleum-Maxe“ genannt wurde, lag der Name Petromax für die Lampe recht nahe. Die erste Petromax war eine hängende Lampe; die heute bekannteste Ausführung in Laternenform gibt es seit 1922.

Nachkriegszeit

Unter dem Markennamen Petromax werden seit dem Jahr 1910 Starklichtlampen hergestellt.
Die heutige Firma Petromax GmbH vertreibt neben den Starklichtlampen weitere Produkte aus dem Camping- und Outdoorbereich.

Fertigung

Ein kompletter Fertigungsdurchlauf dauerte über 20 Tage. Eine Just-in-time-Produktion gab es noch nicht und sie war auch kaum möglich. Die Arbeitsschritte waren u. a.: Stanzen, Tiefziehen, Schriftzugprägen, Einpressen, Verlöten, Vernickeln, Montieren, Verpacken. Nur die letzten zwei dieser Arbeitsgänge konnten am Fließband gefertigt werden. Für die anderen mussten jeweils Werkzeuge gewechselt werden und dann größere Losgrößen auf Lager vorgefertigt werden.

Da die Aufträge und die Kreditbriefe dazu oft spät kamen und weniger als 20 Tage bis zur Auslieferung blieben, mussten genügend Teile jeder Version vorrätig gehalten werden.

Der Schriftzug Petromax bzw. Aida war zur Abgrenzung zu Kopien auf vielen Teilen eingeprägt, was die Vorratshaltung von Teilen komplizierte.

Absatzmarkt und Kopien

In den 1960er Jahren wurden mindestens 80 % der Lampen exportiert. Hauptmärkte waren alle Länder, in denen nicht flächendeckend Elektrizität vorhanden war. Die Petromax war die Standard-Lampe im Haushalt und auf Märkten. Im Verhältnis zur Helligkeit war sie sehr sparsam im Petroleumverbrauch. Die Lampe ließ sich leicht zerlegen und reparieren.

Es gab etliche Kopien der Lampe von asiatischen Herstellern. Im Graetz-Museumszimmer stand ein Regal voll davon. Trotz höheren Preises wurde das Original wegen der besseren Qualität noch lange gerne gekauft. Wichtig war auch für die Kopien hundertprozentige Austauschbarkeit der Ersatzteile. Dazu musste unbedingt das spezielle „Graetz-Gewinde“ beibehalten werden.

Die Lampe gab es auch mit der Marke „Aida“ und in diversen Versionen, z. B. mit grüner Kappe statt vernickelter für einige muslimische Länder.

Produktionsverlagerung ins Ausland

In den 1970er Jahren brach die Nachfrage zusammen. Zur Verminderung der Produktionskosten wurde die Produktion ins damalige Billiglohnland Portugal verlagert und Casa Hipólito (in Torres Vedras, Portugal) stellte qualitativ hochwertige Lampen der Marken Petromax, Geniol und Hipólito her.

Mit dem Ziel, die Herstellungskosten weiter zu senken, wurde die Produktion schließlich nach China verlagert. Dort wurde erfolgreich und günstig produziert und der Hersteller erkannte, dass er nicht nur auf seine deutschen Auftraggeber angewiesen war. Er produzierte für den Weltmarkt bald baugleiche sowie ähnliche Lampen, die er unter diversen Namen verkaufte.

Der damalige Markenrechtsinhaber für Deutschland und Mitteleuropa, die Schott AG, die die Markenrechte über einige Umwege von einer ganzen Reihe Rechtsnachfolger der erloschenen Graetz AG / Graetz KG erworben hatte, hat dies nicht verhindert.

Jüngere Vergangenheit und Gegenwart

Im Juli 2005 wurden die Markenrechte von der Schott AG im Zuge der Ausgliederung des Labor- und Industrieglasgeschäfts an die DURAN Produktions GmbH & Co. KG, eine Tochtergesellschaft der Adcuram-Gruppe, übertragen.

Ende 2006 bzw. Anfang 2007 kaufte die Pelam International Ltd. mit Sitz in London die Markenrechte, am 13. Januar 2014 wurden sie auf die Firma AVB UG in Magdeburg übertragen. Nach Angaben der Pelam International werden seit 2007 einzelne Komponenten der Lampe von verschiedenen Produzenten hergestellt, einige Bauteile auch in Deutschland.

Die Endfertigung der Petromax-Lampen erfolge zur Sicherstellung eines adäquaten Qualitätsniveaus ebenfalls in Deutschland.

In den USA hingegen wurden die Markenrechte vom Inhaber Schott AG Ende der 1990er Jahre nicht verlängert und durch die American Lamp Supply Co. neu eingetragen.

Diese nutzte die Markenrechte jedoch nicht selbst. Zum Auslaufen dieser Eintragung Ende 2006 wurde die Marke von dem US-amerikanischen Unternehmen Britelyt, das in dieser Zeit bereits Lampen unter der Bezeichnung Petromax vertrieben hatte, neu angemeldet.

Ein Einspruch von Pelam gegen diese Anmeldung wurde im September 2009 zurückgezogen, die Marke am 27. Oktober 2009 für Britelyt eingetragen.


Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Petromax


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